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Channel: Kommentare zu: CRE157 Fernsehen
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Von: NeoVg

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Nach vielen vielen hervorragenden CREs höre ich mich inzwischen rückwärts durch ältere Folgen und muss zu dieser leider sagen, dass diese mich inhaltlich extrem enttäuscht hat; ich würde sie sogar als die mit Abstand schlechteste der bisher von mir gehörten bezeichnen.

Warum? Anders als der Teaser vermuten lies ist es eigentlich keine Sendung über den Zustand des Fernsehens, sondern weitgehend über Kritik an Teilen der Fernsehlandschaft, die in der Form “Das Fernsehen ist soundso” auf die Gesamtheit Fernsehen verallgemeinert werden. Holger Kreymeier wirkt dabei nicht unbedingt qualifiziert, sondern scheint eher einen Kreuzzug zu führen, ausgelöst durch persönliche Erfahrungen in einer der Schmuddelecken des Privatfernsehens und einer Abneigung gegen die Nutzung der Gebühren des öffentlich-rechtlich Fernsehens (wie er selbst berichtet).

Während er in Bezug auf das Privatfernsehen durchaus viele sehr kritikwürdige Punkte anspricht, greift er beim öffentlich-rechtlichen in meinen Augen von Beginn an ins Klo. Insbesondere kritisiert er, dass das ÖR seiner Meinung nach nicht den im Rundfunkstaatsvertrag festgelegten Programmauftrag erfüllt, kennt dessen Inhalt aber offenbar gar nicht (tatsächlich gehört Unterhaltung explizit dazu, eine Beschränkung auf Bildung und Information ist sogar verfassungsrechtlich unzulässig). Des weiteren fällt es ihm offenbar sehr schwer, die Bedürfnisse anderer Zielgruppen als der seinen einzubeziehen, wenn er zum Beispiel den ÖR für seine vielen an ältere Menschen gerichteten Programminhalte kritisiert und dabei ignoriert, dass diese Zielgruppe abseits des ÖR praktisch nicht versorgt wird. Oder ein generelles Unverständnis für Medien an sich, wenn er zum Beispiel erwähnt, dass die Dritten ihre ursprüngliche Teilaufgabe als Bildungsfernsehen für Schulen etc. nicht mehr wahrnehmen, welche aber angesichts neuer Medien wie insbesondere dem Internet überhaupt nicht mehr notwendig und zeitgemäß wären.

Mit solchen Schnitzern und dem eindeutig voreingenommenen Grundtenor lässt sich leider nur schwer beurteilen, wie glaubwürdig der Rest der dargebotenen Inhalte ist; zudem auch viel über Vorgänge und Absichten spekuliert wird, ohne so recht zu erklären, woher diese Ansichten denn nun kommen (außer den oben schon erwähnten persönlichen Erfahrungen). Tim hält da leider auch nicht wirklich kritisch gegen; man merkt deutlich, dass Fernsehen einfach nicht sein Medium ist (was ihm natürlich nicht vorzuwerfen ist).

Alles in allem fühle ich mich nun nicht wirklich besser über das Medium Fernsehen informiert (außer – mal wieder – lang und breit gehört zu haben, wie scheiße es doch ist), da hatten @holgi’s Ausführungen in div. anderen Metaebene-Sendungen doch deutlich mehr zu bieten (vor allem deutlich fundiertere Kritik).


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